Beitrag vom 24. Juli: Es ist so weit – nach mehreren Wochen in der Obhut des Tierparks geht nun langsam aber sicher die Phase, in der wir unsere Brachvögel aktiv unterstützen können, dem Ende zu. Die „Kleinen“ sehen mit ihren langen gebogenen Schnäbeln und dem hellbraun-gemusterten Federkleid inzwischen ihren Eltern zum Verwechseln ähnlich. Sobald in der zweiten Auswilderungsphase das Netz auf der einen Seite der Außenvoliere geöffnet wird, können die jungen Brachvögel sich völlig selbstbestimmt bewegen. Zwar stellen unsere Tierpfleger und Kuratoren weiterhin jeden Tag frisches Wasser und Futter in der Voliere zur Verfügung und die Tiere können auch weiterhin den Schutz der Voliere nutzen. Allerdings reagiert jeder Jungvogel auf diese neuen Möglichkeiten anders.
Manche trauen sich nicht direkt aus dem Schutz heraus in die offene Wiese, einige fliegen aus der Voliere. Manche laufen zunächst nur ins Gras um die Voliere herum, kehren aber nachts oder um zu fressen in den folgenden Tagen immer wieder zurück.
Zusätzlich betreiben wir während der gesamten Zeit der Soft-Release-Auswilderung eine Wildtierkamera in der Voliere. Diese löst bei Bewegung automatisch aus und liefert auch nachts Bilder. So gewinnen wir weitere Informationen darüber, inwiefern die jungen Brachvögel das Angebot von Futter, Wasser und Badestelle nutzen. Außerdem können wir relativ zuversichtlich sein, dass sich keine oder kaum Füchse im Bereich um die Voliere aufhalten, solange wir keinen mit der Kamera einfangen.
Als regionales Arten- und Naturschutzzentrum ist der Tierpark Nordhorn sehr glücklich über die Möglichkeit, die fortschrittliche Soft-Release-Auswilderungsmethode für den großen Brachvogel zu nutzen. Weitere Informationen gibt es hier: https://new.tierpark-nordhorn.de/brachvogel-schutz…/